Im ersten Vortrag stellte Dr. Stefan Michaelis das Lamarr-Institut für Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz vor und gab Einblicke in praxisrelevante Forschungsthemen. Im Anschluss referierten Dr. Lars Bollweg und Dr. Simon Fahle über Data Governance bei der Westnetz GmbH und zeigten dabei auf, wie die Umsetzung erfolgreich bis zum Regelbetrieb gelungen ist. Mit knapp 40 Teilnehmern war der Präsenz-Roundtable gut besucht. Die Veranstaltung war gleichzeitig als TDWI Roundtable Ruhrgebiet und Meet-up der Gruppe „Data & Analytics Dortmund“ angelegt.
Vorstellung des Lamarr- Instituts und Einblicke in praxisrelevante Forschungsthemen
Dr. Stefan Michaelis gab als Geschäftsführer Einblicke in die Gründungsgeschichte des Lamarr-Instituts, das im Grunde eine Verstetigung des Kompetenzzentrum Maschinelles Lernen Rhein-Ruhr (ML2R) darstellt. Es ist eine der fünf durch Bund und Länder dauerhaft geförderten Forschungseinrichtungen für maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz in Deutschland.
Einen Schwerpunkt seines Vortrags legte er auf praktische Beispiele, die verdeutlichen, an welchen Themen das Institut forscht. Einerseits zeigte er hierzu ein Beispiel aus der Stahlproduktion auf, bei dem frühzeitig Ausschuss erkannt werden soll, sodass insgesamt die Kosten und der Energieaufwand minimiert werden können. Das zweite Beispiel stammt aus der Astrophysik, bei der schnell sehr große Datenmengen (im Beispiel 1 Petabyte pro Tag) verarbeitet und auf Muster durchsucht werden müssen. In seinem dritten Beispiel ging er näher auf die Forschung des Instituts zu natürlicher Sprache ein und sortierte in diesen Kontext auch ChatGPT ein.
Gerade zum Thema ChatGPT sowie den Möglichkeiten und Begrenzungen ergab sich eine sehr lebhafte Diskussion.
Data Governance – erfolgreich von der Einführung bis zum Regelbetrieb
Bereits beim 20. Roundtable am 22. September 2022 hatte Dr. Lars Bollweg, Leiter IT-Service Strategie bei der Westnetz GmbH, über seine praktischen Erfahrungen bei der Einführung von Data Governance referiert. Der Vortrag diesmal war insofern der zweite Teil, der noch stärker die praktische Umsetzung in den Vordergrund rückte.
Als Grundlage dafür wiederholte Dr. Bollweg noch mal die grundlegende Vorgehensweise für die Einführung von Data Governance bei der Westnetz. Hierbei betonte er den Zweiklang aus Kontrolle und Optimierung, sodass die Investitionen immer auch mit einem konkreten Nutzen für die Organisation einhergehen, konkret der Verbesserung von Prozessen.
Dr. Simon Fahle machte dies im zweiten Teil des Vortrags sehr anschaulich, indem er das konkrete Vorgehen des „Systemeund Daten-Tauchen“ aufzeigte. Hierbei wird ein konkreter Teilprozess Schritt für Schritt analysiert und ausgehend von der ereignisgesteuerten Prozesskette detailliert in Hinblick auf die Systemnutzung dokumentiert. Dies wiederum ist die Basis für die nachgelagerte Zuordnung von Datenfeldern und Erfassung in einem entsprechenden Datenkatalog.
Insgesamt führt dies nicht nur zu einer besseren Dokumentation, sondern stellt die Basis für die fortwährende Optimierung und digitale Transformation dar.
Diskussionen im Nachgang, Ausblick auf den 22. Roundtable Ruhrgebiet
Im Nachgang nutzten die Teilnehmer die Gelegenheit und diskutierten noch sehr umfassend zu den Vortragsthemen in Kleingruppen. Dabei wurde das persönliche Treffen als wertvoll wahrgenommen und scheint insgesamt zu weitaus längeren Gesprächen und Diskussionen zu führen, als dies zu Zeiten von Online-Veranstaltungen der Fall war.
Der nächste Roundtable Ruhrgebiet ist grob für September 2023 nach den Sommerferien geplant und soll wieder in Präsenz stattfinden.
