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Agilität und DevOps verzweifelt gesucht

Im ganzen KI-Hype 2023 gehen viele andere wichtige Themen fast unter. So zum Beispiel die Art und Weise der Zusammenarbeit, das trotz allen Unkens, dass KI die Entwicklerinnen und Entwickler bald ersetzen würde, nach wie vor ein wichtiges und häufig schlecht gelöstes Thema.
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Uwe Friedrichsen

CTO, Softwerker & Herausgeber IT-Spektrum


  • 15.12.2023
  • Lesezeit: 3 Minuten
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Nehmen wir zum Beispiel die Agilität, mittlerweile seit 25 Jahren am Start. Im Kern akzeptiert Agilität die faktische Unplanbarkeit von IT-Vorhaben im Vorhinein. Die Produkte sind so kompliziert, dass sie sich a priori nicht mehr vollständig spezifizieren lassen, sondern man sich schrittweise an die Lösung herantasten muss. Die Märkte sind so dynamisch geworden, die Wünsche der Kunden so unberechenbar, dass man sich auch da herantasten muss. Inspect and Adapt. Kontinuierliches Feedback. Je häufiger, desto besser.

Womit wir bei DevOps wären, mittlerweile seit 15 Jahren am Start. In Kern geht es bei DevOps darum, die Durchlaufzeiten von einer (fachlichen) Idee durch die IT-Wertschöpfungskette bis in die Produktion zum Sammeln von User-Feedback kontinuierlich zu verkürzen. Denn je häufiger man in einem unberechenbaren Markt Feedback sammeln kann, desto besser kann man den sich ständig wandelnden Kundenbedürfnissen hinterherspüren, desto wertvoller werden die eigenen Produkte und desto weniger Blind- und Fehlleistungen türmen sich auf. Und auch Lean, Kanban und Co., allesamt seit etwa 20 Jahren am Start, tragen dazu bei, diese sehr sinnvollen Ansätze noch effektiver zu gestalten.

Szenenwechsel. Schnitt auf die Realität. SAFe dominiert die Methodenlandschaft. Ja, könnte theoretisch agil sein, ist es aber in der Praxis nicht – ist eher ein nettes Rahmenwerk, um den vorhandenen Rollen-Zoo mit neuen hippen Namen zu versehen und sich „agil“ nennen zu dürfen. Okay, manchmal hilft es, interne Dysfunktionalitäten abzumildern, zum Beispiel die interne Kommunikation zwischen den Parteien von „Null“ auf „ein bisschen“ zu verbessern. Aber mit den eigentlichen Ideen von Agilität hat es nicht viel zu tun.

Oder DevOps. Häufig zur Tool-Diskussion im Container- und CI/CD-Kontext verkommen. Oder ein paar "DevOps-Engineers", die Build-Pipelines aufbauen und betreuen. Oder die als Vermittler zwischen den weiterhin hinter hohen Mauern agierenden Parteien "Dev" und "Ops" fungieren. Hat auch nicht viel mit den eigentlichen Zielen zu tun. Und "Lean" ist eh alles, was kleiner als das V-Modell ist – was ebenfalls nicht viel mit Lean zu tun hat. Und so weiter.

Dazwischen all die Menschen, die innerhalb der IT-Wertschöpfungskette von der fachlichen Idee bis zur Produktion tätig sind, die immer schneller und "effizienter" werden sollen, bei denen das Hamsterrad vom 3. in den 5. Gang geschaltet wird, die aber immer noch im Denken des vergangenen Jahrhunderts gefangen gehalten werden (oder sich selbst darin gefangen halten).

Es gibt noch viel zu tun – Agilität und DevOps (immer noch) verzweifelt gesucht!

Uwe Friedrichsen
Herausgeber IT Spektrum

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Uwe Friedrichsen

CTO, Softwerker & Herausgeber IT-Spektrum
Zu Inhalten

Uwe Friedrichsen ist CTO und Softwerker der codecentric AG. Seit der Ausgabe 5/2018 ist er Herausgeber der IT-Fachzeitschrift IT Spektrum, ehemals OBJEKTspektrum.


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