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Da das Jahr sich dem Ende neigt, ist es an der Zeit, einen Ausblick auf künftige Entwicklungen zu geben und einige mögliche Trends zu betonen. Was verstehen wir unter Trends im Kontext von APIs? Der Hype Cycle von Gartner liefert uns eine Vielzahl an potenziellen Ansatzpunkten. Welche Themen stehen also momentan bei Architekten und Entwicklern im Fokus?

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Daniel Kocot

Senior Solution Architect


  • 26.10.2023
  • Lesezeit: 4 Minuten
  • 161 Views

Immer dieses API-Management …

Zunächst steht oft die Frage im Raum: "Was versteht man unter API-Management und welches Instrument beantwortet all meine Anforderungen?" Der Begriff "API-Management" galt bereits als Schlagwort und es scheint, als ob immer mehr Menschen davon ausgehen, aktuelle Herausforderungen lediglich mit Softwarekomponenten bewältigen zu können.

Durch Anleitungen und Marketing-Artikel wird uns oft eine idealisierte Sicht präsentiert, die nicht immer der Wirklichkeit entspricht. Kurz gesagt, sind API-Initiativen einer Organisation nicht bloße Neuentwicklungs- oder Softwareintegrations-Projekte. Vielmehr stehen Kommunikation, Kooperation und letztlich der Erfolg der Organisation, in großem wie in kleinem Maßstab, im Vordergrund.

Es wird evolutionär …

Lassen wir uns nun wieder den Trends des nächsten Jahres zuwenden. Besonders im Fokus werden evolutionäre Architekturen im Zusammenhang mit APIs stehen. Evolutionäre Architekturen sind ein Konzept, das 2018 von Neal Ford und Rebecca Parsons vorgestellt wurde.

Konkret geht es um die kontinuierliche Veränderung von Softwarearchitekturen, um sie an sich ändernde Anforderungen und Umgebungen anzupassen. Die Architektur muss von Beginn an auf Veränderung ausgelegt sein, nicht nur auf die aktuelle Funktionalität. Es werden Fitness-Funktionen verwendet, um sicherzustellen, dass das System auch während seiner Evolution die gewünschten Eigenschaften behält.

Inkrementelle Änderungen, kontinuierliche Integration und automatisierte Tests sind Schlüsselpraktiken, um eine evolutionäre Architektur zu unterstützen. Das Ziel ist es, eine flexible und anpassungsfähige Systemarchitektur zu haben, die sich an veränderte Geschäftsanforderungen und technologische Entwicklungen anpassen kann.

Die API als Produkt

Ein weiterer Trend, nach einem ersten technologischen, bewegt sich deutlich in Richtung Produkt. Dabei sollten wir verstehen, dass APIs dazu beitragen, Innovationen und neue Geschäftsbereiche zu fördern. Ich spreche hier jedoch nicht vom Konzept „API as a Product“, welches oft als Buzzword gehandelt wird. Vielmehr geht es um den notwendigen Paradigmenwechsel, um eine Organisation zukunftsorientiert mit Fokus auf den Markt auszurichten.

Bei codecentric, wo ich als Teil des Beratungsteams tätig bin, bezeichnen wir dies als API-Thinking. Unser Ansatz basiert auf den Grundlagen und Methoden des Design-Thinkings und legt großen Wert auf die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Nutzer.

Der Nutzer im Fokus …

Im Kontext der Nutzerzentrierung erkenne ich einen weiteren nicht technischen Trend für 2024. Es geht dabei um die Betrachtung der Konsumenten, die Zugriff auf die durch eine API bereitgestellten Daten oder Funktionen haben. Dieser Konsumentenkreis bedarf einer genaueren Analyse und kann in drei Hauptkategorien eingeteilt werden:

  • technologieorientiert,
  • geschäftsorientiert,
  • innovationsorientiert.

Jede dieser Gruppen hat spezifische Anforderungen, die wir detailliert herausarbeiten müssen, um qualitativ hochwertige Ergebnisse in angemessener Zeit zu liefern. Darüber hinaus ist es notwendig, unsere Vorgehensweise noch genauer an die individuellen Bedürfnisse dieser Gruppen anzupassen.

Mehr als REST …

Es ist wieder Zeit, einen Blick auf technologische Entwicklungen zu werfen. Häufig beziehen sich Kunden bei der Erwähnung von APIs auf REST- oder HTTP-APIs. Doch im kommenden Jahr werden auch andere API-Stile wie gRPC, Event-basiert und GraphQL an Bedeutung gewinnen, da immer klarer wird, wann ihr Einsatz im Vergleich zu REST oder HTTP angebracht ist. Im Testing-Sektor wird sich der Schwerpunkt weiterhin auf das Contract- und Schema-Testing konzentrieren. Basierend auf diesen Tests können wir durch Transformationen immer mehr Tests ableiten, wodurch mit hoher Automatisierung komplexere Testrouten erstellt, werden können.

Im Hinblick auf die produktiven Systeme erwarte ich eine zunehmende Bedeutung von Resilience und Observability.

APIs und Daten – das dynamische Duo …

Schließlich möchte ich noch ein wichtiges Thema hervorheben, welches uns 2024 vor diverse Herausforderungen stellen wird: die Schnittstelle von APIs und Daten. Der hoch geschätzte, kürzlich verstorbene Stefan Tilkov ist in einem seiner jüngsten und zugleich letzten Videocasts zusammen mit Erik Wilde ausführlich darauf eingegangen. Organisationen müssen klar verstehen, wie APIs und Daten in Beziehung zueinanderstehen. Im Kern sind APIs nur Transportmittel für Daten.

Ich freue mich auf die vorgestellten Trends und darauf, was das nächste Jahr bringen wird. Vielleicht werden sich andere Entwicklungen als erwartet zeigen. Ich hoffe jedoch, dass auch Sie sich auf das kommende Jahr freuen.

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Daniel Kocot

Senior Solution Architect
Zu Inhalten

Daniel Kocot ist seit Oktober 2016 Teil des Teams der codecentric und seit Anfang 2022 als Senior Solution Architect am Standort in Dortmund. Zu Anfang als Consultant mit dem Schwerpunkt auf Application Lifecycle Management, verlagerte sich sein Schwerpunkt immer mehr in Richtung APIs.


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