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Buchtipp: „Team Topologies“ von M. Skelton, M. Pais

Die DevOps-Idee hat sich inzwischen weit verbreitet. Niemand möchte mehr ohne eine solche Pipeline-Software entwickeln und deployen. Leider wird das Thema DevOps oft auf das Thema Pipeline und Tools reduziert. Das Buch von Skelton und Pais stellt jedoch die Frage, wie man die Zusammenarbeit und die Kommunikation rund um den DevOps-Prozess gerade bei großen Projekten anders organisieren kann und sollte.

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Frank Pientka

Principal Software Architect


  • 25.09.2024
  • Lesezeit: 4 Minuten
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Vier Jahre nach der erfolgreichen englischen Originalausgabe liegt die deutsche Übersetzung durch Michael Plöd vor. Sie wurde ergänzt um das nachher veröffentliche Arbeitsbuch „Interaktionen in verteilten Teams“. Gerade Letzteres ist sehr hilfreich, da es die Team-Topologies-Muster für eine produktivere Zusammenarbeit gerade in einer Remote-first-Zeit gut zusammenfasst.

Im Umfeld soziotechnischer Architekturen ist Team Topologies inzwischen als Beratungsansatz angekommen. Die vier Team-Arten und die drei Interaktionsmodi finden sich in der Praxis wieder. Gerade durch DevOps-as-a-Service-Angebote und Developer-Portale mit Backstage wird die Benutzung einer DevOps-Plattform erheblich vereinfacht. Dadurch dass sich hier die Entwickler mehr auf ihre eigentlichen Aufgaben und andere sich um die Pflege der Plattform kümmern, gibt es ein klares Verantwortungsmodell. Innovationen und Anpassungen sind damit sowohl in der Plattform als auch in der Entwicklung schneller und besser zu integrieren.

Eines der Hauptziele von Team Topologies ist es, die Interaktionsmuster und die gebundenen Kontexte zwischen den Teams zu erkennen, Verantwortungen klarer zu regeln, die kognitive Belastung jedes Einzelnen zu reduzieren und eine Basis für mehr Vertrauen zu schaffen. Das hilft, bestehende Teamstrukturen zu überdenken und neu zu organisieren. Bekanntermaßen beeinflussen Softwarearchitekturen und eingesetzte Werkzeuge den teamorientierten Arbeitsfluss und erleichtern oder erschweren Änderungen.

Eine wichtige Erkenntnis aus Conways Gesetz ist, unnötige Kommunikation zu vermeiden und den Arbeitsfluss zu verbessern. Gerade in der Produktentwicklung sollten kleine, langlebige, vielfältige Teams als Standard angestrebt werden, um eine Basis für eine gute und effiziente Arbeit zu erzielen. Damit kann leichter eine Kultur des Vertrauens, des gegenseitigen Respekts und der Akzeptanz von Fehlern geschaffen werden. Deswegen sollte auch eher das ganze Team als einzelne Personen für das Erreichen der Ziele belohnt werden. Gute Grenzen verringern die kognitive Belastung und klären die Verantwortungsbereiche. Wie immer gibt es in der Realität auch begründete Abweichungen von dieser „goldenen“ Regel. Eine gute Team-API stellt nicht nur die eigene Dokumentation, Kommunikation, Praktiken und Prinzipien und den Umgang mit Code und eingesetzten Technologien, sondern auch die Benutzerfreundlichkeit für andere Teams in den Vordergrund. Es soll damit die Interaktion für mehr Vertrauen und Lernen gefördert werden.

Es ist zwar nicht notwendig, die drei Hauptkapitel (Seiten 26 bis 202) des Ursprungsbuchs „Teams als entscheidendes Mittel bei der Lieferung“, „Team Topologies, die für einen reibungslosen Arbeitsfluss sorgen“ und „Evolution von Teaminteraktionen für Innovation und schnelle Lieferfähigkeit“ zu lesen, um von den Mustern im Arbeitsbuch (Seiten 241 bis 306) zu profitieren. Es lohnt sich jedoch, öfter noch mal nachzulesen, um das Verständnis zu schärfen. Hilfreich sind vor allem das auch online verfügbare Glossar (https://github.com/TeamTopologies/Team-Topologies-Glossary-Translations) und die vielen Vorlagen, um eigene Assessments durchzuführen.

Gut gefallen auch die farbigen Grafiken und die Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse am Anfang eines jeden Hauptkapitels.

Fazit

Effizienz stand schon immer im Vordergrund von Softwareentwicklung. Oft müssen jedoch Organisationen und Teamstrukturen angepasst werden, um mit den modernen Entwicklungsmethoden und Architekturansätzen nicht noch mehr Belastung für die Teams zu erzeugen. Hier wird der Mensch als soziales Wesen wieder mehr in den Mittelpunkt gestellt und es werden Vorschläge gemacht, wie die Zusammenarbeit für alle Beteiligten im verteilten Softwareerstellungsprozess besser und damit gesünder für den „Fluss des Wandels“ organisiert werden kann. Mit der deutschen Übersetzung von „Team Topologies“ bekommt man beides im Doppelpack: Theorie verknüpft mit der Praxis, was einem erleichtert, von beiden optimal zu profitieren. Eine klare Umsetzungshilfe!

Cover Team Topologies

Titel: Team Topologies. Organisation von Business- und IT-Teams für einen schnellen Arbeitsfluss
Autoren: Matthew Skelton, Manuel Pais
Seiten: 324
Verlag: O'Reilly
Jahr: 2023
ISBN: 978-3-960-09231-5

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Frank Pientka

Principal Software Architect
Zu Inhalten

Frank Pientka arbeitet als Principal Software Architect bei der T-Systems GmbH. Dort sorgt er für mehr Qualität in der Software und kümmert sich als Gründungsmitglied des iSAQB um eine verbesserte Ausbildung und Zertifizierung von Architekten. Seit mehr als drei Jahrzehnten unterstützt er Firmen bei der Umsetzung effizienter und innovativer Software.


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