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Da war so viel los!

30 Jahre Rückblick auf IT Spektrum/ObjektSPEKTRUM
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Uwe Friedrichsen

CTO, Softwerker & Herausgeber IT-Spektrum


  • 07.05.2024
  • Lesezeit: 16 Minuten
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Es war einmal …

Wir schreiben das Jahr 1994. Die Zeitschrift OBJEKTspektrum erscheint zum ersten Mal. Das war vor 30 Jahren – viele Jahre, bevor sie ihren heutigen Namen IT Spektrum erhalten sollte. 30 Jahre! Das sind in der IT eine Ewigkeit. Um das etwas Greifbarer zu machen:

  • Zu der Zeit redete noch niemand ernsthaft vom World Wide Web, also das, was wir heute pauschal "Internet" nennen. Sir Berners-Lee war damals auch noch kein "Sir". Er hatte zwar ein Jahr zuvor das WWW halb-absichtlich aus der Taufe gehoben, aber so richtig Fahrt sollte es erst später aufnehmen. 
  • Handys waren auch noch kein Thema. Es gab zwar schon mobile Telefone, aber die waren noch sehr teuer, schlecht und eher für den täglichen Work-out geeignet als für ernsthaftes Telefonieren.
  • SUN war mit seinen Spark-Workstations auf dem Peak seiner Hardware-Strahlkraft, aber von Java sprach noch niemand.
  • Zu Hause verwendete man noch analoge Modems mit 9.600 oder 14.400 Baud, um auf Dienste wie BTX zuzugreifen.
  • Und der heimische PC hatte typischerweise einen Intel 386 oder 486 als Prozessor, gerne auch mal in der abgespeckten SX-Variante.

Sollte Ihnen das alles nichts sagen: Ja, 1994 ist in IT-Jahren gemessen schon sehr lange her. Die Objektorientierung hatte damals ihren ersten Popularitäts-Peak. Alle Welt wollte objektorientiert sein. Die Sprachen der Wahl waren Smalltalk und C++. Smalltalk war für die, die das Glück hatten, mit einer der sündhaft teuren Smalltalk-Programmierumgebungen arbeiten zu dürfen. Der Rest musste mit C++ vorliebnehmen. Zu Hause nutzte man auch gerne mal das deutlich günstigere Borland Pascal, eine um objektorientierte Eigenschaften erweitere Pascal-Variante, aus der später das zeitweilig sehr populäre Delphi entstand.

Nachdem DCE kurz vorher abgestürzt war (aber nicht, ohne uns den Remote Procedure Call, besser bekannt als RPC zu hinterlassen), war CORBA, im Prinzip der objektorientierte Nachfolger von DCE, im Jahr 1994 in aller Munde: verteilte Systeme unter Nutzung des objektorientierten Paradigmas. Besser ging es nicht!

Das war wahrscheinlich der perfekte Zeitpunkt für eine neue Zeitschrift mit dem vielversprechenden Namen OBJEKTspektrum: Objektorientierung war das Thema der Stunde, des Tages, des Jahres – und ein Ende war nicht in Sicht. Und so ergriffen Richard P. Friedmann, die damalige SIGS Conferences GmbH und Frances Paulisch, die erste Chefredakteurin (siehe auch das Interview auf Seite 33), die Gelegenheit beim Schopfe.

Wie man dem Inhaltsverzeichnis der ersten Ausgabe (siehe Abbildung 1) entnehmen kann, ging es in der OBJEKTspektrum zu Beginn auch um Objektorientierung in allen Facetten. Der Name war Programm.

Abb. 1: Inhaltsverzeichnis der ersten Ausgabe

Von damals bis heute

Seitdem ist sehr, sehr viel passiert. Die OBJEKTspektrum hat ihren Fokus seit der ersten Ausgabe stark erweitert und die meisten der Entwicklungen seit 1994 kommentiert und diskutiert. Begeben wir uns einmal auf eine Zeitreise durch die IT von damals bis heute und schauen gemeinsam auf die wichtigsten Ereignisse in halbchronologischer Reihenfolge, wobei die Liste trotz ihrer Länge immer unvollständig bleiben wird:

  • Etwa 1995 tritt das World Wide Web seinen Siegeszug an. Bald danach erscheinen die ersten eCommerce-Lösungen, gefolgt von der "Neuer Markt"-Blase, die kurz nach Beginn des neuen Jahrtausends platzt.
  • Im Bereich der objektorientierten Architektur und des objektorientierten Designs kämpfen verschiedenste Methoden und Notationen um die Vorherrschaft, auch bekannt als "Methodenkriege". Erst als sich Grady Booch, James Rumbaugh und Ivar Jacobson, alle drei vorher mit ihren eigenen Methoden unterwegs, zusammentun und eine UM 0.9 (Unified Method) entwickeln, die sie dann später auf die UML 1.0 (Unified Modeling Language) reduzieren, zeichnet sich ein Gewinner des Gerangels ab. Später ergänzt Philip Kruchten dann noch den Rational Unified Process und beendet damit das Thema "Methodenkriege" endgültig.
  • 1996 erscheint Java 1.0. Das Revolutionäre: Man kann sich die Sprache einfach herunterladen und muss keine diverse Tausend Euro, äh, Mark – das war ja noch vor der Währungsumstellung – teure Lizenzen kaufen, um die Sprache erleben und erlernen zu können. Das läutete dann auch das schnelle Ende von Smalltalk ein, weil aufgrund der problemlosen Nutzbarkeit der Sprache in kürzester Zeit viel, viel mehr Entwicklerinnen und Entwickler Java beherrschten als Smalltalk.
  • Apropos kostenlos herunterladen: Open Source erfährt nach den 1960er Jahren einen zweiten Frühling. Frei verfügbare Software wird immer populärer. Es dauert aber noch ein wenig, bis der OSS-Boom sich flächendeckend in Unternehmen durchsetzt.
  • Auch Java macht vor verteilten Systemen nicht halt. Nachdem CORBA mittlerweile seinen Niedergang erlebt hat, wirft SUN 1999 die Enterprise JavaBeans, kurz EJB, ins Rennen, verteilte ... nun, so eine Art Objekte. Microsoft, die den Markt nicht kampflos SUN überlassen wollen, bringen mit DCOM eine vergleichbare Technologie für ihr eigenes .NET auf den Markt (das damals noch nicht .NET hieß). Und auch innerhalb der Java-Welt bekommen die EJB sehr bald von einem anfangs noch sehr leichtgewichtigen Dependency Injection Framework na- mens „Spring“ Konkurrenz. Und im Laufe der Zeit läuft Spring dann erst den EJB und bald dem größten Teil des J2EE-Stacks (später in JEE umbenannt) den Rang ab.
  • Nach einer Periode der immer größer werdenden Software-Entwicklungsprozesse kommt kurz vor der Jahrtausendwende mit Agilität die Kehrtwende. „Junge Wilde“ treten auf die Bühne und erzählen, dass immer mehr Planung eine Sackgasse sei, dass man der Komplexität der typischen IT-Vorhaben nur mit kontinuierlichem Reflektieren und Nachjustieren ("Inspect and Adapt") Herr beziehungsweise Frau werden könne. So auch Kent Beck in seiner Keynote zu XP auf der OOP 1999, der die vorwiegend aus Projektmanagern und Architekten bestehende Zuhörerschaft in heillosem Aufruhr zurücklässt. Analog zu den Methodenkriegen der 1990er buhlen auch im Bereich der Agilität diverse Methoden um die Vorherrschaft, bevor sich Mitte der 2000er Scrum als Gewinner herauskristallisiert.
  • Kurz nach einer weitestgehend geglückten Jahr-2000-Umstellung wird SOA als geistiger Nachfolger von DCE und CORBA immer populärer. Aus Objekten sind Services geworden. Statt mit proprietären Protokollen wird jetzt Firewall-affin via SOAP über HTTP kommuniziert. Statt einem vorkompilierten Binärformat wird "sprechendes" – manche sagen auch "geschwätziges" – XML verwendet. Aber sonst fühlt sich das Ganze für die, die DCE und CORBA kannten, erstaunlich vertraut an. Insbesondere die kontinuierliche Anreicherung des ursprünglich sehr leichtgewichtigen Ansatzes um immer weitere Standards, WS-* geschrieben und häufig „WS-Deathstar“ gesprochen, fühlt sich vertraut an.
  • 2003 veröffentlicht Nicholas Carr den Beitrag "IT Doesn’t Matter" im Harvard Business Review, der für heftige Diskussionen innerhalb und außerhalb der IT-Community sorgt. Die Entwicklungen der folgenden Jahre belegen aber überdeutlich, dass seine Einschätzung nicht gut gealtert ist.
  • Weitestgehend unbeachtet von der IT-Community erscheint 2004 das "blaue Buch" namens "Domain-Driven Design", kurz DDD, das erst über ein Jahrzehnt später im Kontext von Microservices (siehe weiter unten) zur „Design-Bibel“ werden soll.
  • 2006 startet Amazon mit AWS und einer knappen Handvoll Dienste sein Public-Cloud-Angebot. Am Anfang noch belächelt, entwickelt sich die Public Cloud im Laufe der Jahre zum echten Game Changer, der einem bei geschickter Nutzung einen wettbewerbstechnischen Vorteil verschaffen kann. In Deutschland verschanzt man sich fast ein Jahrzehnt hinter dem "Aber die Cloud ist doch unsicher"-Scheinargument, bevor die Unternehmen sich irgendwann zähneknirschend der Public Cloud öffnen. Die Tatsache, dass die Interessenvereinigung CNCF (Cloud Native Computing Foundation) aufgrund von Mitgliederinteressen Microservices in Containern mit großem Marketing-Tamtam als "Cloud-native" verkauft, entschleunigt die deutsche Cloud-Adaption noch weiter.
  • Ein Jahr später, im Jahr 2007, beginnt mit dem ersten iPhone eine weitere Disruption, nämlich die der Smartphones – natürlich auch erst einmal belächelt. Im Gegensatz zur Cloud setzen sich Smartphones allerdings deutlich schneller durch und schon 10 Jahre später gibt es mehr Internet-Traffic über mobile Geräte als über stationäre Geräte. Es dauert noch eine gute Weile länger, bis das durchschnittliche Unternehmen dem Fakt Rechnung trägt, aber mittlerweile haben sich mobile Apps in den meisten Unternehmen ihren Platz als "First Class Citizens" erkämpft.
  • Ebenfalls um 2007 beginnt mit der einsetzenden Popularität von Hadoop das Zeitalter von Big Data, NoSQL und polyglotter Persistenz. Nach fast 20 Jahren Dominanz relationaler Datenbanken erblickt eine Vielzahl neuer Datenbanken sowie Verarbeitungsparadigmen das Licht der IT-Welt. Nicht alle Datenbanken und Paradigmen können sich durchsetzen und relationale Datenbanken haben immer noch ihren festen Platz in der IT. Aber sie teilen sich die Datenbankwelt heute mit einer Reihe weiterer Lösungen, und wir können polyglotte Persistenz als Standard ansehen.
  • Objektorientierung verliert nach einer langen Phase der uneingeschränkten Vorherrschaft an Popularität, bleibt aber weiterhin das weitverbreitetste Paradigma für die Entwicklung neuer Software. Funktionale Programmierung gewinnt schrittweise an Popularität, kann sich aber zumindest bis heute nicht als dominierendes Paradigma durchsetzen. Dafür hat sie sich aber neben einer treuen Fangemeinde einen festen Platz in ehemals rein objektorientierten Programmiersprachen wie Java erobert.
  • Gegen 2009 implodiert der SOA-Hype endgültig. Die Branche leckt sich die Wunden, ein neuer Hype im Kontext verteilter Systeme soll erst einmal ein paar Jahre auf sich warten lassen. Zwischenzeitlich löst REST das vormals dominante SOAP als Standardmittel für den Aufruf entfernter Systeme ab. Tatsächlich handelt es sich meist nicht wirklich um REST im Sinne der Definition, sondern eher um "Irgendwas über HTTP", wobei "Irgendwas“ auf keinen Fall XML sein darf, weil das zu sehr an SOAP und SOA erinnert. So etabliert sich JSON stillschweigend als XML-Nachfolger.
  • Ein weiterer Grund für JSON ist, dass sich langsam, aber sicher JavaScript im Browser etabliert. Aufgrund steigender Nutzererwartungen wächst der Druck, mehr Interaktivität im Browser anzubieten, was sich mit reinem Server-Side Rendering nicht vernünftig realisieren lässt. Also muss der Browser lernen, per JavaScript selektiv Inhalte nachzuladen, ohne stets die gesamte Seite neu zu laden. Und was bietet sich da besser als Format an als JSON, das "natürliche" Austauschformat von JavaScript. Die Interaktivität wird Schritt für Schritt immer weitergetrieben, bis komplette Anwendungen, genannt Single Page Applications (kurz: SPA) vollständig im Browser laufen. Die Debatten, ob dies eine sinnvolle Entwicklung ist oder nicht, halten bis heute an.
  • 2009 erblickt der Begriff "DevOps" weitgehend unbemerkt das Licht der IT-Welt. Einige Jahre später entsteht ein großer Hype um das Thema, wobei in dem Zuge leider die ursprünglichen Kernideen von der Beschleunigung der IT-Wertschöpfungskette, ohne die Qualität zu kompromittieren, weitestgehend über Bord geworfen werden. Stattdessen wird der Begriff meist nur noch als Synonym für das Tooling rund um CI/CD-Pipelines und Container verwendet.
  • Relativ zeitgleich wird das Thema CI (Continuous Integration), also das kontinuierliche Bauen und Testen von Software, welches schon seit einigen Jahren populär ist, um das Thema CD (Continuous Delivery) ergänzt, also das automatisierte Ausliefern der Software idealerweise in eine Produktivumgebung. Damit ist CI/CD geboren, die vollständige Automatisierung aller Prozesse zwischen dem Einchecken einer Code-Änderung bis zum fertigen Deployment auf die Produktivumgebung.
  • 2010 kauft Oracle die Firma SUN auf und damit auch die Rechte an Java, der zu dem Zeitpunkt wohl populärsten Programmiersprache. Dies führt zeitweise zu einigen Befürchtungen und Konfusionen bezüglich der Zukunft von Java, die sich im Laufe der Jahre aber klären.
  • Apropos Konfusion: Um die Zeit herum toben auch die ganzen Debatten rund um Agilität und Architektur – ob denn Architekten noch gebraucht würden oder das (Entwicklungs-)Team die Arbeit übernähme, ob explizite Architekturarbeit überhaupt notwendig sei oder Architektur besser emergent entstehen solle, und so weiter. Diese erbitterten, teilweise mit fast religiösem Eifer geführten Debatten finden ihren Weg natürlich auch in die OBJEKTspektrum. Mittlerweile haben sich die Debatten entspannt, aber ganz verschwunden sind sie noch immer nicht.
  • 2013 erscheint die OBJEKTspektrum erstmalig digital. Über eine entsprechende App kann man auch heute noch die alten Ausgaben bequem auf dem Tablet oder Handy lesen. Eine Browser-basierte Lesemöglichkeit gibt es natürlich auch.
  • Im gleichen Jahr werden mit Docker Container populär und erobern die IT-Welt im Sturm. In dem Zug entsteht auch ein riesiges Ökosystem aus Container-Management-Tools, allen voran Kubernetes, die heute nicht mehr aus IT-Systemlandschaften wegzudenken sind.
  • Nicht so sehr von der IT-Weltöffentlichkeit, aber dafür umso mehr von einer treuen Leserschaft bemerkt, feiert die OBJEKTspektrum ihr 20-jähriges Jubiläum. Persönlich glaube ich mich aber zu erinnern, dass das gesamte Cover der Printausgabe golden war und nicht nur die linke obere Ecke (siehe Abbildung 2). Aber auch 10 Jahre sind eine lange Zeit in IT-Zeitmessung …

Abb. 2: Das Cover der 20-jährigen Jubiläumsausgabe

  • Kurz danach beginnt der Microservices-Hype. Ursprünglich primär von Hyperscalern als Antwort auf ihre einzigartigen Herausforderungen konzipiert, werden sie auch in „normaleren“ IT-Umfeldern immer beliebter. Auch wenn der Hype mittlerweile abgeflacht ist, sind Microservices in den meisten Unternehmen immer noch das Mittel der Wahl bei Neuentwicklungen. Ungebrochen ist aber immer noch die Popularität des Themas Domain-Driven Design, das einen guten Teil seiner Popularität den Design-Herausforderungen verdankt, die Microservices mit sich bringen.
  • Parallel dazu wächst und wächst die (Public) Cloud, sowohl aus Nutzungssicht, aber auch mit Blick auf die verfügbaren Services. War Cloud anfangs noch auf Infrastruktur-Services beschränkt, ist sie im Laufe der Zeit über die Middleware-Schicht bis auf die Anwendungsebene gewachsen. Zusätzlich hat sie neue Entwicklungsparadigmen wie Functions etabliert und bietet Unternehmen damit ganz andere Möglichkeiten, als On-premises je zur Verfügung gestanden haben.
  • Und noch ein weiteres Thema wächst und wächst parallel, nämlich das Thema Internet of Things, kurz IoT. Die Ursprünge von IoT reichen viel weiter zurück, aber so richtig populär wurde das Thema in den 2010er Jahren. Ein Ende des damit verbundenen Zusammenwachsens von IT und OT ist nicht abzusehen. Digitale Zwillinge werden je nach Branche immer selbstverständlicher und auch die Zukunft der Mensch-Maschine-Schnittstellen wird sicherlich stark von IoT geprägt sein.
  • Ebenfalls in der Zeit bewegt sich das Thema Machine Learning aus seiner Nische in das Zentrum der IT-Aufmerksamkeit. Ergänzend sorgen neue leistungsstarke Ansätze bei der Bildund Spracherkennung mit DNNs (Deep Neural Networks) für eine Renaissance von KI im Allgemeinen und von neuronalen Netzen im Speziellen. Aber erst mit dem Public Release von ChatGPT im Jahr 2022 explodiert der KI-Hype weit über die Grenzen der IT hinaus.
  • Um 2017 hat Blockchain seinen großen Hype, der allerdings recht bald danach schon wieder vorbei ist. Ähnliches gilt für AR/VR und das Metaverse. Aber so richtig vorbei ist es nie, oder? Zumindest wird die große Zukunft der Themen immer wieder von verschiedenen Parteien beschworen. Die Zukunft wird es zeigen.
  • Auch Plattformen für Low Code/No Code haben um die Zeit eine Renaissance. Der richtig große Hype bleibt allerdings aus. Trotzdem haben sie sich ihre Nische in der IT-Welt erkämpft und behaupten sie entschlossen.
  • 2020 trifft COVID die Welt und tut ungewollt mehr für die Digitalisierung der Arbeitswelt als es sich die CDOs dieser Welt jemals zu erträumen gewagt hätten. Insbesondere Remote Work wird (nicht nur) in der IT zum neuen Normal. Unerwarteter (aber vorhersehbarer) Seiteneffekt: Auch nach Ende der COVID-Lockdowns wollen viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht mehr stundenlang in die Büros und zurück pendeln, sondern weiterhin von zu Hause aus arbeiten, und Unternehmensleitungen agieren häufig immer noch recht hilflos mit Blick auf die Geister, die CO-VID rief.
  • Mitten während der COVID-Zeit entschließen wir uns nach längerem Überlegen dazu, der OBJEKTspektrum einen neuen Namen zu geben. Die ursprünglich namensgebende Objektorientierung ist schon lange kein prägendes Thema mehr in der IT und das Magazin hat sich inhaltlich weiterentwickelt. Und so wird aus OBJEKTspektrum 2021 dann IT Spektrum (siehe Abbildung 3), was die thematische Breite des Magazins wesentlich besser widerspiegelt.

Abb. 3: Aus OBJEKTspektrum wird IT Spektrum

  • Und seit 2022 kann man die IT Spektrum auch voll digital auf sigs.de lesen, dem neuen Portal der SIGS DATACOM. Und wer weiß, vielleicht liegt da ja auch die Zukunft der Zeitschrift IT Spektrum. Wir bleiben auf jeden Fall dran.Und seit 2022 kann man die IT Spektrum auch voll digital auf sigs.de lesen, dem neuen Portal der SIGS DATACOM. Und wer weiß, vielleicht liegt da ja auch die Zukunft der Zeitschrift IT Spektrum. Wir bleiben auf jeden Fall dran.

Das war ein Schnelldurchlauf durch die wichtigsten Themen, die die IT seit dem ersten Erscheinen der OBJEKTspektrum, heute IT Spektrum geprägt haben.

Wie bereits vorher geschrieben, ist diese Liste sicherlich heillos unvollständig. So haben wir zum Beispiel den gestiegenen Fachkräftemangel, VUCA (ein englisches Akronym bestehend aus Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Ambiguität, das die wachsende Entscheidungsungewissheit von Unternehmen beschreibt), rasant gewachsene Cyber-Kriminalität oder überalterte, unter rasant wachsender Komplexität ächzende Systemlandschaften gar nicht betrachtet – alles Themen, die nicht nur die IT-Abteilungen von Unternehmen beschäftigen und die natürlich auch in der IT Spektrum regelmäßig diskutiert werden. Darüber hinaus fallen Ihnen bestimmt auch noch jede Menge weitere Themen ein, die ich hier vergessen habe.

Die Reise geht weiter

In den letzten 30 Jahren ist unwahrscheinlich viel passiert. Oder, um es mit den Worten des Titels dieses Beitrags zu sagen: Da war so viel los. All diese Themen, Veränderungen und teilweise Disruptionen hat die IT Spektrum begleitet. Stets haben wir uns bemüht, die Neuerungen, den Umgang mit ihnen und die sich daraus ergebenden Herausforderungen in Form hochwertiger und praxisnaher Beiträge zu vermitteln, sodass Sie als Leserinnen und Leser daraus fundierte Impulse für Ihre Arbeit ziehen können.

Und das haben wir in Zukunft auch weiter vor, mit der gleichen fachlichen Tiefe und der gleichen Qualität. Ob wir in 30 Jahren immer noch als gedrucktes Heft existieren oder in einer ganz anderen (rein digitalen) Form, kann noch niemand so genau vorhersagen. Aber der Plan ist auf jeden Fall, Ihnen auch dann noch regelmäßig neue praxisnahe Impulse zu liefern. Wir freuen uns auf jeden Fall darauf, uns mit Ihnen zusammen auf die weitere Reise durch die stets spannende Welt der IT zu begeben!

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Uwe Friedrichsen

CTO, Softwerker & Herausgeber IT-Spektrum
Zu Inhalten

Uwe Friedrichsen ist CTO und Softwerker der codecentric AG. Seit der Ausgabe 5/2018 ist er Herausgeber der IT-Fachzeitschrift IT Spektrum, ehemals OBJEKTspektrum.


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