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Die ganze Breite der Software-Qualitätssicherung

Bereits zum 7. Mal wird am 7. und 8. Juni 2018 in Frankfurt am Main der German Testing Day (GTD) veranstaltet. Der Schwerpunkt der firmenunabhängigen Konferenz liegt im Austausch von Erfahrungen im Bereich der Software-Qualitätssicherung. Der German Testing Day richtet sich dabei an alle Personen, die in die Qualitätssicherung von Business-IT-Systemen sowie eingebetteten Systemen involviert sind. Der GTD bietet damit eine exzellente Plattform für alle Personen im IT-Bereich.
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Thomas Rinke

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  • 01.05.2018
  • Lesezeit: 8 Minuten
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Es geht am Donnerstagabend (7. Juni) mit der German Testing Night Casino los. Es gibt die Möglichkeit, zwischen drei Sessions zu wählen:

  • Interactive Session 1: Was wir von entwicklungspolitischen Projekten in Madagaskar, Kenia und Tansania für das Testmanagement lernen können.
  • Interactive Session 2: Schwarmintelligenz im Testing – Kollaborative Testmethoden in der Praxis.
  • Pecha-Kucha-Night: What really matters

Der anschließende Stehempfang sowie die Casino-Spiele (ohne Geld) runden den Abend ab und die Teilnehmer werden – wie in den Jahren zuvor – sehr unterhaltsame Stunden verbringen.

Für den Konferenztag haben wir einen zusätzlichen Track eingerichtet, um eine noch größere Themenvielfalt anzubieten. Insgesamt bietet der GTD nun zwei Keynotes, 24 Sessions in fünf parallelen Tracks sowie Lightning-Talks zum Thema „Testing goes Agile“. Mit den Konferenzsprachen Deutsch und Englisch wollen wir den länderübergreifenden Austausch weiter fördern.

Alexandra Schladebeck wird in der Eröffnungs-Keynote „Dear Future Me …” Briefe an sich und andere Tester präsentieren, die die Themen Testen, Leidenschaft, persönliches Wachstum, Karriere und Community adressieren. Alexandra ist eine feste Größe in der Test-Community und wird uns mithilfe ihrer langjährigen Erfahrung aufzeigen, wie wir – auch in schwierigen Projektsituationen – unsere Leidenschaft und Motivation behalten können.

German Testing Day

Welche Vorträge sollte man nicht verpassen? Das ist beim GTD nicht so leicht zu sagen, da die Konferenz sich als eine „Konferenz der Breite“ versteht. Der GTD liefert mit seiner Vielfalt an Vorträgen einerseits einen sehr guten Überblick über aktuelle Testthemen und -trends und andererseits die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in verschiedenste Testgebiete zu erhalten. Dabei hält der GTD für IT-Leiter und Testmanager ebenso spannende Vorträge bereit wie für technisch versierte Tester. Mitarbeiter in klassisch entwickelnden Unternehmen kommen ebenso auf ihre Kosten wie agile Tester. Und natürlich sind auch wieder zahlreiche Erfahrungsberichte dabei, in denen sich konkret aus den Best Practices und den erlebten Stolperfallen anderer Unternehmen gut lernen lässt.

Wir haben ein paar Highlights für zwei Teilnehmerprofile zusammengestellt. Selbstverständlich ist auch eine andere Auswahl oder eine abweichende, individuelle Zusammenstellung sinnvoll.

Tester in der agilen Transformation oder auch in agilen Großunternehmen:

  • „Wir können alles außer agil? – Wie ein Tanker seine Schnellboote zu Wasser lässt“: In diesem Vortrag geht Markus Schell auf die Erfahrungen und Schmerzen auf dem Weg vom Wasserfall zum agilen Projekt mit mehreren Teams bei der Daimler AG ein. Agilität in einem Großkonzern einzuführen, ist eine ganz besondere Herausforderung. Jahrelang etablierte Strukturen in Bezug auf Organisation, Vorgehensweisen und Infrastruktur wurden in diesem Beispiel hinterfragt, um der Konkurrenz durch aufstrebende, schlanke Unternehmen gewachsen zu sein. Durch die Schilderung der erzielten Erfolge und der aus den Misserfolgen gezogenen Lehren können sicherlich viele Unternehmen ihren Weg in die Agilität optimieren.
  • „How do you measure success rate of large scale agile process?“: Agilität in einem Großunternehmen wird auch in diesem Vortrag adressiert. Bhageerathi Bai schildert, wie bei Intel durch ein Common-Quality-Framework die teilweise verschiedenen Qualitätsvorstellungen verschiedener agiler Teams harmonisiert wurden. Dabei hat sich das Qualitätsniveau insgesamt erhöht und die Orientierung am Bedarf und an den Erwartungen der Kunden stieg. Ein weiterer spannender Aspekt ist die Berücksichtigung von Software-, Hardwareund Systemteams.
  • „Qualitätssicherung im Kontext von großen Agilen Softwareentwicklungsprojekten – Was ändert sich? Welche Probleme galt es zu lösen?“: Nico Liedl und Thomas Karl schildern, wie sich in einem Java-Entwicklungsprojekt mit 16 Scrum-Teams die Agile Transformation und die damit verbundenen Fallstricke und Erfahrungen aus der Sicht von Testern darstellen. Dabei gehen sie neben „harten“ Faktoren wie Testautomatisierung auch auf „weiche“ Faktoren wie Skillprofile ein. Sie zeigen Techniken auf, die sich in ihrem Kontext bei der Meisterung der Herausforderung einer agilen Transformation bewährt haben.
  • „Let´s play – the Lego way of agile testing“: In diesem Vortrag schildert Ulf Richter die Herangehensweise von BMW an Agilität. Er gewährt einen Einblick in die firmeninternen Trainings, bei denen in einem interdisziplinären Team ein Premium-Produkt gebaut (und getestet) wurde. Zugegeben erfolgte die Qualitätssicherung pragmatischer als in klassischen Projekten, aber ebenso wirkungsvoll. Und wirkungsvoll sind auch die Trainings gewesen, in denen die Teilnehmer spielerisch die neuen Inhalte vermittelt bekamen.

Technisch orientierte Tester mit Interesse an Last- und Performanztests:

  • „Customer journey through a single page – Wie messe ich die Performance einer SPA?“: Single-Page Applications (SPAs) stellen Performanztester vor neue Herausforderungen. Diese clientbasierten Anwendungen, seien sie entwickelt in Angular, React oder Vue, offenbaren teilweise sehr unerwartete Performance-Pitfalls. Nils Kuhn und Stefan Burnicki stellen einige dieser Fallen vor und zeigen, wie zum Beispiel mit auf visuelle Vollständigkeit ausgelegten Metriken der Performanztest realistisch erfolgen kann.
  • „Seven proven methods to ruin your Test Automation – A tongue-in-cheek talk on how to avoid capital blunders in test automation“: Aus Fehlern lernt man. Gut, dass man sie nicht alle selbst machen muss. Seretta Gamba stellt sieben grobe Fehler vor, die bereits viele Automatisierungsprojekte haben scheitern lassen. Somit bietet sie hilfreiche Unterstützung, diese Fehler und somit eine Gefahr für das Automatisierungsprojekt frühzeitig zu erkennen, damit Gegenmaßnahmen ergriffen werden können.
  • „Synergien aus Testautomatisierung und Lasttest“: Hier werden die Welten von Testautomatisierung und Performanztest zusammengebracht – und das ist in der Erfahrung von Dirk O. Schweier auch tatsächlich eine gute Idee, um Synergien zu nutzen. Er hinterfragte die oft übliche Trennung von Testautomatisierern und Performanztestern und skizziert ein Konzept, in dem beide Testarten gemeinsam genutzt werden. Die gemeinsame Herangehensweise hat das Lösen mancher Aufgabenstellungen sogar teilweise erst möglich gemacht.

Dann möchten wir noch explizit auf die interaktive Session hinweisen, welche dieses Jahr erstmalig auch am Konferenztag angeboten wird:

„Eye-Tracking Tests – Jetzt und sofort?“: Nicole Charlier und Sarah Ganter geben in dieser Session Einblicke in den Ablauf sowie die Dos und Don‘ts eines Eye-Tracking-Tests. Sie zeigen auf, welche Erkenntnisse aus solchem Test in Bezug auf Optimierungspotenziale von Anwendungen gewonnen werden können, die beispielsweise durch Befragungen von Testpersonen kaum zu ermitteln sind. In dieser Session können Sie selbst ein Teil des Tests werden.

Damit sind wir auf einige der Vorträge des GTD näher eingegangen. Dies soll nicht den Eindruck erwecken, dass die nicht genannten Vorträge weniger interessant sind. Weitere Vortragsthemen sind:

  • „Microservices erfolgreich testen mit Consumer Driven Contract Testing und Spring Cloud Contract“
  • „Immer kürzere Testphasen? Mit Ticket Coverage verhindern, dass wichtige Features ungetestet bleiben“
  • „From Monolith Testing to Micro Service Quality Assurance – a field report from REWE digital“
  • „Use-Case-Tests und Endanwenderdokumentation – einmal beschreiben – zweimal gewinnen!“
  • „Was geht uns Soziale Verantwortung an? Viel mehr als wir denken!“
  • „Digitales Powerplay durch kontrolliertes Passspiel im Softwaretest“
  • Testing languages, generators and runtimes for a safety-critical system“
  • „ATDD richtig – aus Fehlern lernen“
  • „Umgang mit Testdaten in Zeiten von EU-Datenschutzgrundverordnung und Bundesdatenschutzgesetz“
  • „Emulators go home – Automated testing on real mobile devices“
  • „Testautomatisierung ohne Assertions“

Die Abschluss-Keynote wird von Marie Moe gehalten, die ein ganz besonderes Interesse an Softwaresicherheit hat. In „My heart runs on vulnerable software“ erzählt sie ihre ganz persönliche Erfahrung, wie es ist, von einem Herzschrittmacher abhängig zu sein, der mit einer verwundbaren Software ausgestattet ist. Sie beschreibt, wie sich unsere Fähigkeit, Technologie sicher zu gestalten, langsamer entwickelt als unsere Abhängigkeit von dieser Technologie und warum sie sich entschlossen hat, ein Hacking-Projekt zu starten, um die Sicherheit ihres Herzschrittmachers zu erforschen.

Das vollständige, aktuelle Programm und alle weiteren Informationen auch zu den Sponsoren und Ausstellern finden Sie unter http://www.germantestingday.info

Wir sind voller Vorfreude auf einen spannenden Tag (und Vorabend) mit vielen neuen Ideen, tollen Diskussionen und einer Menge Anregungen zur Umsetzung in unseren Projekten nach dem GTD 2018.

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Thomas Rinke

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Zu Inhalten
ist seit mehr als 12 Jahren im Testumfeld tätig, zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Themengebiet „risikobasierter Test“, dann als Tester, Presales und Professional Service Consultant sowie Trainer bei einem Beratungshaus für Softwarequalität. Seit 2011 ist er bei ista, zunächst als Teamleiter Softwaretest und nun als Expert Test Engineer angestellt. Er ist seit 2015 Mitglied des GTD Conference-Boards und Conference-Chair des GTD 2018.
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Zu Inhalten
ist Diplom-Mathematikerin und seit mehr als 15 Jahren in der IT-Branche tätig, davon 13 Jahre (auch) als Testerin beziehungsweise Testmanagerin und mehr als 10 Jahre in leitenden Positionen. Als Testmanagerin, Projektmanagerin und Führungskraft begleitete und verantwortete sie auch große agile Projekte mit bis zu 140 Mitarbeitern, on- und offshore. Seit einigen Jahren ist sie als freiberufliche Trainerin und Coach tätig. Melanie Wohnert begleitet den GTD seit seiner Entstehung.

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