In den letzten Jahren haben wir, auch bedingt durch Schatten IT, immer wieder Fälle von Datenschutzverletzungen, Datenskandalen und dem Missbrauch personenbezogener Daten erlebt, die das Vertrauen der Verbraucher erschütterten. In einer Zeit, in der Kunden zunehmend auf Datenschutz und die Transparenz im Umgang mit ihren Daten achten, kann es für Unternehmen, die solche berechtigten Anforderungen nicht erfüllen, schnell zu Reputationsschäden und finanziellen Verlusten kommen. Verbraucher erwarten, dass ihre Daten sicher, vertraulich und fair behandelt werden. Unternehmen, die dies nicht sicherstellen, riskieren, das Vertrauen ihrer Kunden zu verlieren – und damit auch Marktanteile.
Responsible Data geht weit über den Schutz personenbezogener Daten hinaus und umfasst auch die ethische Nutzung von Daten im gesamten Geschäftsprozess. Ob man dies nun unter dem aktuellen Schlagwort „Data Intelligence“ zusammenfasst oder nicht – es bedeutet, dass Unternehmen sich bewusst sein müssen, welche Daten sie sammeln, warum sie diese sammeln und wie sie verwendet werden. Damit einher geht auch die Frage, welche Qualifikationen die Mitarbeiter benötigen. Ein Beispiel hierfür ist der Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Unternehmen müssen beispielsweise im Kontext des EU AI Act sicherstellen, dass diese datengetriebenen Ansätze keine Vorurteile oder Diskriminierungen verstärken.
Mit der zunehmenden Nutzung von Daten und damit einer Diskussion rund um Self Service oder Data Products besteht eine Herausforderung für Unternehmen darin, Vertrauen zu schaffen und zu erhalten. Indem Unternehmen Responsible Data als zentralen Bestandteil ihrer Strategie umsetzen, senden sie eine klare Botschaft an ihre Kunden: Wir setzen uns für den Schutz Ihrer Daten ein, wir handeln transparent, und wir nutzen Ihre Daten auf eine Art und Weise, die fair und ethisch vertretbar ist. Tue Gutes und rede darüber! Vertrauen als emotionaler Wert lässt sich nur durch Offenheit und Transparenz schaffen. Dieses Vertrauen ist von unschätzbarem Wert, insbesondere in Branchen, in denen der Wettbewerb um Kunden hart ist und die Differenzierung oft über den Wert des Datenschutzes erfolgt. Unternehmen, die verantwortungsvoll mit Daten umgehen, sind besser gegen Datenschutzverletzungen, finanzielle Strafen und rechtliche Konsequenzen gewappnet. Dies schützt nicht nur die Kunden, sondern auch das Unternehmen selbst.
In der digitalen Ära wird die Menge an gesammelten und verarbeiteten Daten weiter exponentiell wachsen. Der Druck, die Datenverarbeitung zu optimieren, wird weiter zunehmen. Rund um all die Themen im Kontext der Datengetriebenheit werden Responsible Data als Investition in eine faire, gerechte und nachhaltige digitale Welt angesehen. Damit sind sie ein Baustein im unternehmerischen Strategiegeflecht, um sich nicht nur rechtlich abzusichern, sondern auch das Vertrauen der Kunden (zurück) zu gewinnen und somit langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Responsible Data ist nicht nur gut für die Gesellschaft – es ist gut für das Geschäft.
Ein spannendes Thema, da diese Facette wieder einmal die Wichtigkeit des Inputs für das gesamte Digitalisierungshandeln adressiert: die Daten. Ich bin gespannt, wie Sie das Thema umtreibt, und freue mich, dass wir mit dieser Ausgabe einen Beitrag zur Diskussion leisten können.
Ihr Carsten Felden