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Kleines 1x1 für Umsteiger auf die oneAPI Toolkits

Es ist so weit – nach vielen Jahren endet mit dem Jahr 2020 die Ära von Intel Parallel Studio XE. Aber keine Angst, die oneAPI Tookits bieten als Nachfolger genau die gleichen Komponenten, Compiler, Bibliotheken und Analyse-Tools. Doch es steckt viel mehr drin. Der Artikel zeigt auf, wie Umsteiger am besten von diesem Mehrwert profitieren können.


  • 18.12.2020
  • Lesezeit: 5 Minuten
  • 33 Views

Hinter oneAPI steht die Idee, nur noch ein einziges Entwickler-Toolset für ganz verschiedene Hardware bereitzustellen. Wie schon in anderen Artikeln dieser Ausgabe von AI Spektrum beschrieben, läuft der mit oneAPI entwickelte Code im Optimalfall fast automatisch auf der idealen Plattform – sei es CPU, GPU, FPGA oder in Zukunft auch spezielle Beschleuniger.

Intel nimmt diesmal nicht nur einen Versionswechsel bei seinen Entwickler-Tools vor, sondern will mit oneAPI den gesamten Markt für Software-Entwicklung zukünftig grundlegend verändern. Der erste Schritt ist die Einführung der neuen oneAPI Toolkits, die das Programmieren von Multi-Architektur-Plattformen vereinfachen, ohne dabei die traditionelle Programmierung von CPU-Architekturen zu vernachlässigen.

Für erfahrene oder gelegentliche Nutzer des klassischen Intel-Toolkits Parallel Studio XE, die bisher ausschließlich für CPUs programmiert haben, wird der Umstieg leicht gemacht. Für Entwickler, die zudem auch für weitere Architekturen wie GPUs programmiert haben und dazu auf ein anderes Toolset ausweichen mussten, ist oneAPI definitiv der Weg in die Zukunft.

Intel-Toolkits Parallel Studio XE wird zu oneAPI

Der Weg in die Zukunft

Die brandneuen oneAPI Toolkits werden ab Dezember 2020 als kommerzielle Lizenzen im Fachhandel oder online verfügbar sein. Danach ist das alte Parallel Studio XE nur noch als Supportverlängerung bis zumindest Ende 2021 erhältlich.

Trotz großer Anreize für den Umstieg auf oneAPI, wie z. B. einfaches Upgrade-Verfahren, Rückwärts-Kompatibilität, identischer Support und mehr Funktionalität, verlängert Intel die Transitionsphase für Entwickler, die nicht sofort umsteigen möchten. Für Umsteiger von Parallel Studio mit gültigem Supportvertrag gibt es automatisch ein Upgrade auf die entsprechenden oneAPI Toolkits, ohne dass Mehrkosten anfallen.

Was ist anders in oneAPI?

Zunächst einmal bleibt festzuhalten: oneAPI ist eine Weiterentwicklung von Intel Parallel Studio XE. Alle Komponenten, alle Compiler und alle Tools sowohl für Shared-Memory-Systeme wie auch für Cluster sind weiterhin vorhanden und werden auch weiter entwickelt und gepflegt. 

Ergänzt werden sie durch zusätzliche Komponenten wie z. B. den neuen Compiler für DPC++. Folglich ist oneAPI eine Obermenge von Intel Parallel Studio XE.

Intel Parallel Studio XE wird zu oneAPI

Neue Nomenklatur

Die sehr zahlreichen Pakete aus Intel Parallel Studio XE werden mit oneAPI stark vereinfacht und in wenigen Toolkits zusammengefasst. Die Nomenklatur dieser Toolkits ändert sich dabei allerdings grundlegend: Die oneA-PI Toolkits werden nun als eine Kombination des „Base Toolkits“ mit domänespezifischen Zusatz-Toolkits ausgeliefert. Für den Umsteiger kommt hauptsächlich das HPC Toolkit in Frage. Obwohl das Base Toolkit auch einzeln erhältlich ist, wird für den HPC-Entwickler der Umstieg auf das „Base Toolkit & HPC Toolkit“ durchführt.

Neben dem oneAPI HPC Toolkit gibt es im Rahmen der Produktfamilie noch weitere Toolkits. Das oneAPI IoT Toolkit wendet sich an bisherige Nutzer von Intel System Studio, das oneAPI Rendering Toolkit hilft bei der Erstellung von Visualisierungen und Animationen. Informationen zu den weiteren Toolkits finden Sie auch in den anderen Artikeln in diesem Heft.

Für die bisherigen Nutzer wird vieles einfacher, denn es gibt nur noch zwei Pakete:

  1. Die Single-Node-Edition führt die Composerund die Professional-Edition zusammen.
  2. Die Multi-Node-Edition ersetzt die Cluster-Edition.

Ein wesentlicher Vorteil der neuen Konfiguration ist, dass in beiden Paketen sämtliche Compiler, Bibliotheken und Tools ebenso enthalten sind wie die Versionen für Linux und Windows. Das heißt: Kein komplexes Variantenspiel mehr!

Die grundlegenden Lizenzmodelle je nach Anzahl Benutzer ändern sich nicht:

  1. „Named User“ sind Lizenzen für Einzelnutzer.
  2. „Concurrent“ sind die ehemaligen „Floating“- Lizenzen für Gruppennutzer, die sich Lizenzen teilen. Sie sind jetzt in 2er- und 5er-Stufen erhältlich, jeweils für maximal 10 oder 25 Entwickler.

Umstieg leicht gemacht

Um den Umstieg weiter zu vereinfachen, sieht Intel dafür zwei Varianten vor:
Variante 1: Für eine Parallel-Studio-Lizenz mit aktivem Support und Wartung gibt es für einen begrenzten Zeitraum ein kostenloses Upgrade. Danach kann das Upgrade zum Vorteilspreis erworben werden.
Variante 2: Für eine Parallel-Studio-Lizenz ohne aktiven Support und Wartung gibt es Upgrades zum Vorteilspreis über den Fachhandel.
Für Nutzer der Intel Parallel Studio Composer Edition (also einen reinen C++ oder Fortran Compiler) kann es vorteilhaft sein, Support und Wartung noch vor der Umstellung zu verlängern.

Die Preisstruktur

Die bisherige Preisstruktur und das Konzept der Supportverlängerung vor und nach Supportablauf bleiben unverändert. Durch die Zusammenfassung der Sprachen und Betriebssysteme wird es für viele Nutzer deutlich günstiger.

Ganz wichtig: Support

Alle hier genannten Lizenzen beinhalten immer (mindestens) ein Jahr Intel Premier Support. Das heißt: Der Kunde erhält während der Laufzeit alle Updates und Upgrades und kann direkt bei Intel technische Fragen stellen – meist erfolgt die Antwort über Nacht.

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Zu Inhalten
Harald Odendahl ist Geschäftsführer der Kölner h.o.-Computer Software GmbH. Als Gründer eines der größten Intel Software Elite Resellers in Europa beschäftigt er sich seit über 20 Jahren mit den Compilern & Tools von Intel – und weiß, wie man die Vorteile aktueller und zukünftiger Intel-Prozessoren am besten ausnutzen kann.

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