In einer Zeit, in der Technologie allgegenwärtig ist und Unternehmen sich intensiver denn je mit der eigenen Digitalisierung beschäftigen, sind IT-Experten besonders wertvoll. Als Rückgrat der digitalen Transformation tragen sie entscheidend zur Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens bei. Kein Wunder also, dass der Bedarf an qualifizierten Fachkräften in IT-Berufen aktuell sehr hoch ist. Ausreichend Bewerbende scheint es aber trotzdem nicht zu geben. Laut dem Kompetenzzentrum für Fachkräftesicherung (KOFA) konnten 2022 durchschnittlich etwa 42.000 offene Stellen in IT-Berufen nicht passend besetzt werden. Dazu kommt, dass auch die Zahl der MINT-Studierenden im ersten Hochschulsemester in den letzten Jahren immer mehr abgenommen hat.
Und wie können diese angehenden Berufs-, aber auch Quereinsteiger:innen herausfinden, inwiefern ein Job in der IT überhaupt geeignet für sie ist, und in welchem Bereich sie Fuß fassen möchten und ob ihre Fähigkeiten dem ausgeschriebenen Jobprofil entsprechen?
Herausforderungen beim Einstieg in die IT-Branche
Der berufliche Neueinstieg oder eine Umorientierung ist nicht immer leicht. Schon der Bewerbungsprozess kann für Arbeitssuchende eine Hürde darstellen. Insbesondere wenn sie die spezifische Fachsprache und Terminologie der IT-Branche nicht kennen. Das kann auch den Zugang zu Informationen und Stellenanzeigen erschweren.
Bewerbende lassen sich außerdem häufig von vermeintlich fehlenden Qualifikationen verunsichern. Dabei ist der Einstieg in IT-Berufen oft einfacher als in anderen Branchen. Hier spielt die nonformale und informelle Bildung nämlich eine entscheidende Rolle – auch für IT-Kräfte, die schon eine ganze Weile in ihrem Beruf tätig sind. Wer sich also für die IT entscheidet, wird sich fortwährend berufsbegleitend weiterqualifizieren müssen. Für Berufs- und Quereinsteiger:innen kann dieses begleitende Lernen den Einstieg in die neue Arbeitssituation erleichtern, neue Fähigkeiten vermitteln und sie auf die Anforderungen der IT-Branche vorbereiten.
So gelingt die Bewerbung für den IT-Job
Um bei der Bewerbung für die IT-Branche positiv aufzufallen und die Tür zu vielversprechenden Karrieremöglichkeiten zu öffnen, braucht es eine gezielte Vorbereitung und überzeugende Präsentation der eigenen Stärken und Fähigkeiten:
- Vorbereitung ist das A und O: Bewerbende sollten sich zunächst einmal über ihre eigenen Interessen, Stärken und beruflichen Ziele im Klaren sein. So können sie für sich herausarbeiten, welche IT-Bereiche sie interessieren und welche Fähigkeiten und Erfahrungen sie dafür bereits mitbringen. Diese Erkenntnisse können sie dann für das Zusammenstellen ihrer Bewerbungsunterlagen nutzen.
- Der Lebenslauf sollte dabei alle relevanten (technischen) Fähigkeiten und Erfahrungen umfassen. Projekte, Praktika, Kurse und Zertifikate verifizieren das mitgebrachte Wissen und werden von Arbeitgebenden gerne gesehen. In einem dazugehörigen Anschreiben können Bewerbende von ihrer Motivation berichten und erklären, warum sie sich für die IT-Branche entschieden haben.
- (Online) sichtbar werden: Viele Arbeitgebende suchen mittlerweile online nach potenziellen Arbeitnehmenden. Wer einen Job sucht, sollte sich daher auch mit Karriere- oder Jobplattformen vertraut machen und ein aussagekräftiges Profil mit allen Informationen aus den Bewerbungsunterlagen anlegen, um präsent für Unternehmen zu sein.
- Überzeugende Hard Skills: Fachliches Wissen und praktische Kompetenzen sind in der IT-Branche gern gesehen. Zu diesen sogenannten Hard Skills gehören, je nach Bereich, beispielsweise Programmiersprachen, Datenbankmanagement, Netzwerkadministration und Cybersecurity-Kenntnisse. Bei der Bewerbung sollten Arbeitssuchende ihre technischen Fähigkeiten daher besonders hervorheben. Aber auch wer noch branchenfremd ist, kann das bisher erworbene Fachwissen betonen und wertvolle Erfahrungen aus anderen Bereichen in die IT-Branche einbringen.
- Mit Soft Skills glänzen: In Jobausschreibungen wird mittlerweile häufig nach Kompetenzen gefragt, die persönlicher oder sozialer Art sind und über IT-Fachkenntnisse hinausgehen. Auch in der IT sind diese sogenannten Soft Skills von unschätzbarem Wert. Gern gesehene Soft Skills sind unter anderem Teamfähigkeit, Engagement, Zuverlässigkeit und Belastbarkeit. Da sie nicht so einfach per Zertifikat nachzuweisen sind, müssen Jobsuchende sie in ihren Bewerbungen anders integrieren. Eine praktische Übersetzungshilfe können Hobbys sein. Teamsport, musikalische Fähigkeiten oder ein Faible für Handarbeit helfen dabei, Soft Skills abzuleiten.
- Offen für Neues sein: Die IT-Branche wird sich auch in den kommenden Jahren weiter verändern. Wer sich für die IT-Branche entscheidet, sollte also bereit sein, sich stets weiterzubilden, und seine Motivation dahingehend schon im Bewerbungsprozess kommunizieren. Bewerbende, die wissen, auf welches Fachgebiet sie sich spezialisieren wollen, können zusätzlich punkten. Die Bereitschaft zur Weiterbildung und die Fähigkeit, sich an neue Technologien und Prozesse anzupassen, sind in IT-Berufen generell entscheidendere Faktoren als zurückliegende Studieninhalte oder fehlende praktische Erfahrung.
Erste Schritte wagen
Aller Anfang ist schwer, heißt es oft. Doch das muss für den Berufs- oder Quereinstieg in einen IT-Job nicht unbedingt zutreffen. Die Branche bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten und Chancen, einen neuen Karriereweg einzuschlagen – unabhängig von bisheriger beruflicher Erfahrung oder dem fachlichen Hintergrund. Die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften ist im IT-Bereich groß. Denn um den wachsenden Ansprüchen an technologischen Innovationen und digitaler Transformation zu entsprechen, braucht es talentierte Arbeitskräfte, die diesen Wandel antreiben. Wer wissbegierig ist und vor neuen Herausforderungen nicht zurückschreckt, kann von der aktuellen Lage des IT-Jobmarkts also erheblich profitieren und dabei einen Beitrag zur Gestaltung der digitalen Zukunft leisten.
